Die Euphorie in Wien-Hütteldorf ist verflogen. Hatte Rapid in der Vorsaison noch das Viertelfinale der Conference League erreicht, so verläuft die Ligaphase heuer ernüchternd. Nach dem 0:1 am Donnerstag daheim gegen Universitatea Craiova hält man nach drei Runden bei null Punkten und 1:8 T.
Rapid Wien kämpft um den Aufstieg in der Conference League
Die Stimmung in Wien-Hütteldorf hat sich merklich abgekühlt. Während Rapid in der vergangenen Saison noch das Viertelfinale der Conference League erreichte, sieht die aktuelle Ligaphase ernüchternd aus. Nach der Niederlage von 0:1 am Donnerstag gegen Universitatea Craiova stehen sie nach drei Runden mit null Punkten und einem Torverhältnis von 1:8 da. „Es wird relativ schwer werden“, äußerte sich Rapid-Coach Peter Stöger zum Weiterkommen vom letzten Tabellenplatz aus.
Schlüsselspiel gegen Craiova
Nachdem Rapid bereits gegen Lech Posen und Fiorentina Mängel zeigte, erwies sich auch Craiova als zu stark. Das Spiel gegen die gut eingestellten Rumänen galt als entscheidend für die Europacup-Ambitionen des Vereins. Am Ende blieb Rapid jedoch erneut ohne Punkte. „Gratulation an Craiova. Ich denke, dass der Sieg verdient war, weil sie die bessere Mannschaft mit klareren Chancen waren. Logischerweise sind wir enttäuscht“, kommentierte Stöger nach der Partie. Ein Comeback, wie es gegen Sturm Graz gelungen war, blieb diesmal aus.
Stöger erkannte zwar den Einsatz seiner Spieler an, doch die Fehleranfälligkeit in der Abwehr und im Spielaufbau sowie die fehlende Durchschlagskraft im letzten Drittel waren offensichtlich. „Wir haben es ihnen relativ leicht gemacht, weil wir bei Ballgewinn nicht in der Spielfortsetzung die richtigen Lösungen gefunden haben. Dann ist es schwierig, wenn du bei Ballgewinn selbst nie etwas Produktives daraus machen kannst“, erklärte er.
Internationale Herausforderungen
Fehlt Rapid einfach die notwendige Qualität? Torhüter Paul Gartler wollte dieser Annahme nicht zustimmen. „Wenn man das jetzt so sieht, könnte man das meinen. Aber das glaube ich nicht. Wir schaffen es international noch nicht, dass wir die ‚Pace‘ auf die Straße kriegen. Das müssen wir schleunigst abstellen“, sagte der 28-Jährige. In der gesamten Ligaphase der Conference League im Vorjahr hatte Rapid nur eine Niederlage hinnehmen müssen, jetzt sind es bereits drei. „Das tut natürlich brutal weh, vor allem wenn man auf das letzte Jahr blickt, wo es so gut gelaufen ist. Aber es hilft nichts, es sind noch drei Spiele. Die neun Punkte wollen wir holen, und dann glaube ich, dass wir trotzdem überwintern können“, erklärte Gartler. Stöger war sich da nicht so sicher: „Da, wo wir jetzt stehen, ist die Wahrscheinlichkeit nicht so groß. Da musst du schon richtig abliefern.“
Im November und Dezember warten auf Rapid noch zwei Auswärtsspiele bei Rakow Czestochowa und Zrinjski Mostar sowie ein Heimspiel gegen Omonia Nikosia. „Die Hoffnung ist, dass wir ein paar Jungs zurückbekommen, die uns mehr Möglichkeiten geben nach der Länderspielpause. Dass wir die volle Kapelle zur Verfügung haben. Dann ist es vielleicht möglich, dass wir diese drei Spiele positiv bestreiten. Ob es sich dann ausgeht, weiß ich nicht“, meinte der 59-Jährige, dem Spieler wie Petter Nosa Dahl oder Claudy Mbuyi fehlen.
Doch zunächst steht am Wochenende das Spiel gegen die WSG Tirol an. „Sonntag ist die Liga, unser täglich Brot. Da müssen wir jetzt gewinnen. Dann haben wir eine Länderspielpause, wo wir uns sammeln können“, gab Gartler die Marschrichtung vor. In Innsbruck wird sich zeigen, wie es mit der aktuellen Berg-und-Tal-Fahrt von Rapid weitergeht. Drei Schlüsselspieler fehlen auch in der EL.

