Schwelbrand im Körper: Wie stille Entzündungen Krankheiten verursachen

Stille Entzündungen können lange unbemerkt im Körper schwelen und chronische Leiden verursachen. Wie entdeckt man sie? Und wie kann man entgegenwirken?

Stille Entzündungen: Wie sie die Gesundheit gefährden und was man dagegen tun kann

Stille Entzündungen sind ein oft unbemerktes Phänomen, das im Körper schwelt und chronische Erkrankungen hervorrufen kann. In der medizinischen Forschung wird zunehmend untersucht, wie diese Entzündungen die Gesundheit beeinflussen und welche Maßnahmen ergriffen werden können, um ihnen entgegenzuwirken.

Die Bedeutung von Entzündungen

Entzündungen sind eine natürliche Reaktion des Immunsystems auf Schäden oder Infektionen. Bei einer Verletzung etwa tritt das Immunsystem in Aktion, um den Körper vor schädlichen Eindringlingen zu schützen. Diese Reaktion äußert sich typischerweise durch Rötung, Schwellung und Schmerz. Doch nicht alle Entzündungen sind offensichtlich. Stille Entzündungen, auch als „Low grade inflammation“ bezeichnet, sind weniger auffällig und können über Jahre im Körper bestehen, ohne dass die Betroffenen es bemerken.

Aktuelle Studien zeigen, dass diese niedriggradigen Entzündungen mit einer Vielzahl von chronischen Erkrankungen in Verbindung stehen, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und sogar bestimmte Krebsarten. Forscher diskutieren intensiv, inwieweit diese Entzündungen als Auslöser für zahlreiche Zivilisationskrankheiten gelten können.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursachen für stille Entzündungen sind vielfältig. Ein moderner Lebensstil, der von ungesunder Ernährung, Bewegungsmangel und Stress geprägt ist, spielt eine entscheidende Rolle. Übergewicht, insbesondere durch viszerales Fett, fördert die Entzündungsreaktionen im Körper. Dieses Fettgewebe produziert entzündungsfördernde Botenstoffe, die das Risiko chronischer Erkrankungen erhöhen.

Zusätzlich wird der Einfluss von hochverarbeiteten Lebensmitteln, die oft arm an Nährstoffen und reich an Zucker und ungesunden Fetten sind, als problematisch angesehen. Solche Nahrungsmittel können das Mikrobiom im Darm negativ beeinflussen, was wiederum zu einer erhöhten Entzündungsneigung führt.

Ernährung und Lebensstil als Gegenmittel

Um den negativen Auswirkungen stiller Entzündungen entgegenzuwirken, ist eine ausgewogene Ernährung entscheidend. Eine Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, gesunden Fetten wie denen aus Fisch und Nüssen sowie Kräutern und Gewürzen ist, kann helfen, Entzündungen zu reduzieren. Diese Lebensmittel enthalten wichtige Nährstoffe und Antioxidantien, die entzündungshemmend wirken.

Regelmäßige körperliche Aktivität ist ein weiterer wichtiger Faktor. Bewegung fördert die Ausschüttung von Myokinen, die entzündungshemmende Eigenschaften haben. Ein aktiver Lebensstil kann somit nicht nur das Gewicht regulieren, sondern auch die allgemeine Gesundheit verbessern und das Risiko stiller Entzündungen senken.

Messung und Prävention

Die Identifizierung stiller Entzündungen kann durch Blutuntersuchungen erfolgen. Ein gängiger Marker ist das C-reaktive Protein (CRP), dessen Werte Aufschluss über den Entzündungsstatus im Körper geben können. Ein Wert von über drei Milligramm pro Liter deutet auf eine Entzündung hin. Weitere Parameter, wie das Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren, können ebenfalls Hinweise auf entzündliche Prozesse liefern.

Ein regelmäßiger Gesundheitscheck kann helfen, stille Entzündungen frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Eine bewusste Ernährung und ein aktiver Lebensstil sind die besten Strategien, um die Gesundheit zu fördern und das Risiko chronischer Erkrankungen zu minimieren.

Insgesamt ist es wichtig, sich der potenziellen Gefahren stiller Entzündungen bewusst zu sein und proaktive Schritte zu unternehmen, um die eigene Gesundheit zu schützen. Durch einfache Änderungen im Lebensstil können viele Menschen dazu beitragen, Entzündungen zu reduzieren und so ein längeres, gesünderes Leben zu führen.

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