In Bad Aussee wurde gestern für den Erhalt des Spitalsstandorts protestiert. Bad Aussee kämpft seit mehr als 20 Jahren für sein Krankenhaus.
Proteste um den Erhalt des LKH Bad Aussee: Ein Dauerbrenner der Gesundheitsversorgung
In Bad Aussee regt sich Widerstand gegen die möglichen Veränderungen am Standort des örtlichen Krankenhauses. Die Diskussion um die Zukunft des LKH Bad Aussee ist nicht neu; sie beschäftigt die Gemeinde seit über zwei Jahrzehnten. Die Bürger befürchten, dass der bevorstehende regionale Strukturplan Gesundheit, der am Montag präsentiert wird, negative Auswirkungen auf das Krankenhaus haben könnte.
Hintergrund der Proteste
Bereits im Jahr 2004 gab es erste Pläne, die chirurgischen Kapazitäten am LKH Bad Aussee zu reduzieren. Diese Vorschläge stießen auf heftigen Widerstand von Seiten der Bevölkerung und der Ärzte. Im Jahr 2009 unternahm der damalige Gesundheitslandesrat Helmut Hirt (SPÖ) einen neuen Versuch, die chirurgischen Leistungen aufgrund niedriger Fallzahlen zu kürzen. Er argumentierte, dass die durchschnittliche Anzahl von zwei Blinddarmoperationen pro Monat nicht ausreiche, um eine angemessene Routine aufrechtzuerhalten. Trotz dieser Bedenken wurde statt Kürzungen ein Neubau für 28 Millionen Euro beschlossen, der 2013 in Betrieb genommen wurde.
Das neue Krankenhausgebäude sollte die chirurgischen Leistungen wiederherstellen, jedoch äußerte die damalige Gesundheitslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder (ÖVP) Bedenken hinsichtlich der langfristigen Sichtbarkeit des Standorts. Sie warnte vor einer zu geringen Auslastung und möglichen Reduktionen.
Die Vision eines Leitspitals
Die Diskussion nahm eine neue Wendung, als die nächste Landesregierung den Plan für ein großes Leitspital im Bezirk Liezen vorstellte. Der damalige Gesundheitslandesrat Christopher Drexler (ÖVP) kündigte im Frühjahr 2018 an, dass dieses 250-Millionen-Euro-Projekt sofort in Angriff genommen werden könnte. Das Leitspital sollte die medizinische Versorgung im Bezirk auf den neuesten Stand bringen, während die Standorte Bad Aussee, Rottenmann und Schladming zu Gesundheitszentren umgestaltet werden sollten.
Ein Bericht des Rechnungshofs aus dem Jahr 2020 bestätigte, dass die Behandlungskosten pro Patient im LKH Bad Aussee höher sind als in anderen KAGes-Häusern. Die damalige Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) sah in diesem Bericht eine Bestätigung für die Notwendigkeit des neuen Leitspitals.
Ausblick auf die kommenden Entwicklungen
Trotz dieser Pläne blieb das LKH Bad Aussee weiterhin bestehen, und die Unsicherheit über die Zukunft des Standorts hält an. Mit der Präsentation des regionalen Strukturplans Gesundheit am kommenden Montag wird der derzeitige Gesundheitslandesrat Karl-Heinz Kornhäusl (ÖVP) zusammen mit der FPÖ die Pläne für die Standorte im Bezirk Liezen vorstellen. Die Bürger von Bad Aussee sind gespannt, welche Auswirkungen diese Entscheidungen auf ihre medizinische Versorgung haben werden.

