Marco Schwarz hat es im alpinen Weltcup nach fast zwei Jahren und körperlichen Problemen wieder auf das Siegespodest geschafft. Platz zwei im Sölden-Riesentorlauf am Sonntag hinter dem Schweizer Marco Odermatt war Balsam auf die Wunden des Kärntners. „Es war echt emotional, es ist schon vi
Ski alpin
Marco Schwarz hat im alpinen Weltcup nach einer langen Durststrecke von fast zwei Jahren und gesundheitlichen Herausforderungen endlich wieder einen Platz auf dem Siegespodest erobert. Beim Riesentorlauf in Sölden belegte er am Sonntag den zweiten Platz hinter dem Schweizer Marco Odermatt. Diese Leistung war besonders bedeutsam für den Kärntner, der bei der Siegerehrung emotional berührt war und einige Tränen verdrückte. „Es war echt emotional, es ist schon viel Druck abgefallen“, äußerte der 30-Jährige.
Ein Rückblick auf die vergangene Saison
„Nach dem ersten Durchgang war ich mir unsicher, wie es weitergeht“, betonte Schwarz. „Das Material hat sich hervorragend angefühlt, und ich hatte Vertrauen in meinen Körper.“ Am Ende dachte er an die vielen Stunden, die er im Fitnessstudio und auf Physiotherapie-Liegen verbracht hatte. „Dort wieder zurück auf dem Podium zu stehen, dafür arbeitet man hart.“
Der Alpinchef des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV), Christian Mitter, zeigte sich erfreut über das „super Resultat“ des Allrounders. „Er hat diszipliniert und stabil abgeliefert. Wirklich großen Respekt – auch bei den Sichtverhältnissen.“ Christian Höflehner, Rennsportleiter bei Atomic, merkte an: „Bereits beim Training letzte Woche konnte man sehen, dass er in guter Form ist. Wenn der ‚Blacky‘ Blut leckt und zufrieden mit sich selbst ist, weiß man, dass er gefährlich werden kann.“
Ausblick auf die kommende Saison
Nach dem erfolgreichen Saisonstart sind die ÖSV-Herren motiviert, weitere Erfolge zu feiern. Das wiedererstarkte Riesentorlauf-Team möchte den Schwung mit in den Olympiawinter nehmen.
Marco Schwarz stand zuletzt am 22. Dezember 2023 beim Madonna-Slalom auf dem Podest. Anschließend reiste er als Gesamtführender nach Bormio, wo er seine Saison aufgrund eines Kreuzbandrisses vorzeitig beenden musste. Ein Bandscheibenvorfall führte dazu, dass er im darauffolgenden Jahr verspätet in die Saison einsteigen konnte, die jedoch nicht nach seinen Vorstellungen verlief. „Es war ein extrem schwieriges Jahr, sowohl körperlich als auch mental“, reflektierte er. „Ich habe mir viel Druck gemacht und bin nie richtig ins Fahren gekommen.“ Doch seit Mitte Juni ist Schwarz wieder schmerzfrei und bereit für neue Herausforderungen.
Emotionale Rückkehr auf das Podium
Im ORF-Interview äußerte sich Schwarz emotional über seinen ersten Podestplatz seit dem Kreuzbandriss: „Das ist das beste Gefühl. Dafür habe ich eineinhalb Jahre gebraucht, und ich bin jetzt überglücklich, dass es so ist. Ich muss nicht ständig an mein Knie denken.“
Der Riesentorlauf in Sölden hatte am Sonntag aufgrund von Schlechtwetter zwischen den Durchgängen kurzfristig die Möglichkeit eines Abbruchs. Dies erinnerte Schwarz an sein Erlebnis im Jahr 2023, als das Rennen nach dem ersten Durchgang wegen starken Winds abgebrochen werden musste, während er in Führung lag. „Ich habe mich hingelegt, abgeschaltet und gewartet, was passiert. Wenn es abgesagt wird, weiß ich, dass die Form passt“, sagte er, nachdem er bereits nach dem ersten Lauf auf Platz zwei lag.
„In den letzten Tagen habe ich viel über das Rennen damals nachgedacht, wie entspannt ich mich gefühlt habe. Ich bin ohne Druck in den ersten Durchgang gegangen. Diesmal war es ähnlich, zumindest vor dem ersten Lauf. Vor dem zweiten Durchgang war ich schon nervös“, so Schwarz, der in dieser Saison ein umfangreiches Programm vor sich hat.
Der Fokus im Training lag zuletzt auf dem Riesentorlauf, auch Slalom und Super-G sind jedoch in Planung. „Natürlich habe ich im Sommer auch Slalom trainiert, aber nicht so intensiv wie in den letzten Jahren“, erklärte der 30-Jährige. „Super-G kann ich noch schwer einschätzen. Ich hatte jedoch einen guten Trainingsblock in Chile, wo das Herantasten an die Geschwindigkeit im Vordergrund stand. Ich muss schauen, dass ich noch das eine oder andere Training absolvieren kann.“

