Vogelgrippe: Steirische Betriebe vorbereitet

Die Vogelgrippe breitet sich in Deutschland rasant aus; mehr als 400.000 Tiere mussten getötet werden. Die Steiermark sei gut gewappnet, heißt es von der Landwirtschaftskammer, wenngleich geraten wird, die Hygienebestimmungen unbedingt einzuhalten.

Die Ausbreitung der Vogelgrippe in Deutschland hat alarmierende Ausmaße angenommen, mit über 400.000 getöteten Tieren. In der Steiermark wird jedoch berichtet, dass die Betriebe gut vorbereitet sind. Die Landwirtschaftskammer unterstreicht die Notwendigkeit, die Hygienebestimmungen strikt einzuhalten.

In Österreich sind bislang keine Fälle in Geflügelbetrieben aufgetreten, jedoch wurden in Ober- und Niederösterreich erste Infektionen bei Wildvögeln festgestellt. Die Steiermark, mit 2,5 Millionen Legehennen und über 3 Millionen Masthühnern, ist das Bundesland mit der höchsten Anzahl an Geflügelbetrieben – bis zu 3.000 Betriebe sind wirtschaftlich auf die Geflügelhaltung angewiesen, insgesamt gibt es 13.000 Geflügelhalter.

Vorbereitende Maßnahmen

Nach Angaben von Anton Koller, einem Geflügelexperten der Landwirtschaftskammer, stellt die Vogelgrippe im Herbst immer ein Risiko dar. In den vergangenen Jahren wurden verschiedene bauliche Maßnahmen ergriffen, um die Tiere zu schützen. Beispielsweise wurden Wintergärten installiert, die so gestaltet sind, dass Wildvögel wie Spatzen oder Amseln nicht eindringen können. „Diese Wintergärten ermöglichen es den Hühnern, frische Luft und Sonnenlicht zu genießen, ohne mit Wildvögeln in Kontakt zu kommen. Dies ist entscheidend, um eine klare Trennung zwischen Wild- und Hausgeflügel zu gewährleisten“, erläutert Koller.

Für Betriebe ohne Wintergarten empfiehlt Koller, Wassertränken und Futter in den Stall zu verlegen, um eine Vermischung von Haus- und Wildgeflügel zu vermeiden.

Vorsichtsmaßnahmen

Die Steiermark liegt generell nicht an einer Hauptzugroute für Zugvögel, was als Vorteil angesehen werden kann. „Die Steiermark hat keine großen Seengebiete, und am vergangenen Wochenende landeten 14.000 Kraniche am Neusiedlersee, was immer ein sensibles Thema darstellt“, so Koller. Positiv ist, dass die warmen Temperaturen aktuell die Verbreitung des Virus erschweren, da es empfindlich auf Wärme reagiert und nicht lange überlebt.

Dennoch gelten bereits die üblichen Hygienemaßnahmen: Der Zugang für betriebsfremde Personen wird eingeschränkt, und es ist erforderlich, vor dem Betreten des Stalls die Kleidung und Schuhe zu wechseln. Viele Betriebe haben bereits Hygieneschleusen eingerichtet. Auch die zuständige Landesrätin appelliert an alle Geflügelhalter, besonders aufmerksam zu sein, auch wenn die Situation in der Steiermark momentan keinen Grund zur Besorgnis gibt.

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