Strom wird immer teurer – und trotzdem läuft im Haushalt ständig irgendwas: Router, Fernseher, Ladegeräte, Waschmaschine. Aber was zieht eigentlich wie viel? Genau hier kommen Strommessgeräte ins Spiel. Die kleinen Dinger zeigen dir schwarz auf weiß, wo der Strom wirklich hinfließt – und welche Geräte sich als heimliche Stromfresser entpuppen.

Welche Arten von Strommessgeräten gibt’s?
Die einfachsten Modelle sehen aus wie ein Zwischenstecker. Du steckst sie zwischen Steckdose und Gerät, und schon zeigt ein kleines Display den aktuellen Verbrauch an. Meist kannst du sogar deinen Strompreis eingeben – dann rechnet das Teil gleich mit, was dich der Betrieb in Euro und Cent kostet.
Etwas smarter sind WLAN- oder Bluetooth-Steckdosen, die ihre Daten direkt auf dein Smartphone funken. Manche brauchen dafür eine App, andere sogar eine kleine Bridge, die alles ins Heimnetz einbindet.
Wichtig ist der Messbereich: Gute Geräte erkennen schon kleinste Verbräuche ab 0,1 Watt – ideal für Standby-Messungen. Günstigere Modelle starten oft erst bei 1–2 Watt. Nach oben ist bei rund 3680 Watt Schluss – mehr gibt eine normale Steckdose sowieso nicht her.
So misst du richtig
Bei den klassischen Modellen reicht es, sie einfach einzustecken – sie messen sofort. Smarte Varianten musst du einmal kurz in der App einrichten, aber das geht fix.
Wie lange du messen solltest, hängt vom Gerät ab:
- Waschmaschine: Ein kompletter Waschgang reicht, um den Durchschnittsverbrauch zu sehen.
- Kühlschrank oder Router: Mindestens 24 Stunden messen – schließlich laufen sie rund um die Uhr.
- Standby-Verbrauch: Auch spannend! Seit 2023 gilt in der EU: Maximal 1 Watt im Standby, bei vernetzten Geräten bis zu 12 Watt.
Kleine Geräte, große Aha-Momente
Viele unterschätzen, wie viel sich über die Zeit summiert:
- Smartphone laden: Etwa 0,025 kWh pro Ladevorgang – auf ein Jahr gerechnet rund 2,30 Euro. Klingt nach wenig, aber in Familien mit mehreren Geräten kommt da was zusammen.
- Router: Zieht nachts rund 0,05 kWh. Wer ihn per Zeitschaltuhr ausschaltet, spart im Jahr etwa 5 Euro.
- Laptop mit Monitor: Rund 50 Watt pro Stunde – acht Stunden Homeoffice kosten also 10 Cent. Auch im Standby läuft’s weiter: 1,4 Watt machen übers Jahr etwa 2 Euro.
- Alter Desktop-PC: Selbst beim Surfen und Schreiben locker 60–80 Watt – ohne Bildschirm!
Alte Geräte sind oft Stromfresser
Ein Kühlschrank mit 15 Jahren auf dem Buckel kann bis zu 2 kWh pro Tag ziehen – also rund 180 Euro Stromkosten im Jahr! Moderne Geräte der Effizienzklasse C verbrauchen etwa die Hälfte, Spitzenmodelle (Klasse A) sogar nur 100 kWh jährlich. Der Umstieg spart locker über 150 Euro pro Jahr.
Seit 2021 gibt’s das neue EU-Energielabel – von A (sehr effizient) bis G (Stromschlucker). Die alten Plus-Klassen (A+++, A++) sind Geschichte. Zum Start gab’s übrigens kaum A-Geräte – absichtlich, damit noch Luft nach oben bleibt.
Waschmaschine & Fernseher: Zwei typische Kandidaten
Eco-Programme bei Waschmaschinen sind nicht immer so sparsam, wie man denkt. Sie laufen länger, heizen aber weniger stark – unterm Strich liegt der Verbrauch meist nur leicht unter dem Normalprogramm.
Beim Fernsehen gilt: Je größer, desto mehr Strom. Ein 32-Zoll-LED zieht rund 0,03 kWh pro Stunde, ein 65-Zoll-OLED bis zu 0,25 kWh. HDR-Inhalte können den Verbrauch sogar verdoppeln – darum landen viele Geräte in Klasse F oder G.
Fazit: Kleine Geräte, große Wirkung
Ein Strommessgerät ist kein Luxus, sondern eine Investition, die sich schnell rechnet. Schon nach ein paar Wochen weißt du genau, wo Energie unnötig verpufft – und kannst gezielt sparen.
Vielleicht sind’s nur ein paar Euro im Monat, aber aufs Jahr gesehen summiert sich das. Und das Beste: Du bekommst ein ganz neues Gefühl dafür, wie viel Energie dein Alltag wirklich kostet.
