Kaiser Karl I. ließ den Familienschmuck 1918 in die Schweiz bringen. 1921 verschwand der Juwelenschatz schließlich. Nun ist er in Kanada aufgetaucht.
Schatz der Habsburger nach 100 Jahren in Kanada wiederentdeckt
Ein seit einem Jahrhundert verschollener Juwelenschatz der Habsburger ist in Kanada wieder aufgetaucht. Unter den wiederentdeckten Stücken befindet sich der legendäre gelbe Diamant „Florentiner“, wie das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtet. Der „Florentiner“ liegt zusammen mit weiteren wertvollen Schmuckstücken in einem Bankschließfach in Kanada, so das Familienoberhaupt Karl Habsburg.
Der Weg des Familienschmucks
Kaiser Karl I. ließ im November 1918 den Familienschmuck der Habsburger aus der Schatzkammer der Wiener Hofburg in die Schweiz bringen. Zu den Objekten gehörten nicht nur der große Diamant, sondern auch die Diamantkrone von Kaiserin Elisabeth, eine Smaragduhr, die Kaiserin Maria Theresia ihrer Tochter Marie-Antoinette schenkte, sowie zahlreiche weitere wertvolle Gegenstände. Im Jahr 1921 verschwand der gesamte Juwelenschatz unter mysteriösen Umständen. Seither rankten sich viele Gerüchte um seinen Verbleib.
Nach Angaben von Karl Habsburg, dem Enkel des letzten österreichischen Kaisers, brachte Kaiserin Zita, die Witwe von Karl I., die Juwelen in einem braunen Koffer nach Kanada. Das Versteck befindet sich in der französischsprachigen Provinz Québec. Dem „Spiegel“ wurden aktuelle Fotos der Schmuckstücke zur Verfügung gestellt, die die ersten Aufnahmen seit über 100 Jahren darstellen. Ein Gutachten des Wiener Juweliers Christoph Köchert bestätigte die Echtheit der in Kanada aufgetauchten Objekte.
Geplante Ausstellung in Kanada
Karl Habsburg erklärte, dass er bis vor einem Jahr nichts über den Verbleib des Schmucks wusste. Zwei seiner Cousins hätten ihn darüber informiert, dass sich die Juwelen in einem Bankschließfach befinden. Der Schmuck soll in naher Zukunft ausgestellt werden, jedoch vorerst in Kanada und nicht in Österreich. Diese Entscheidung ist eine Geste in Richtung Kanada, das Kaiserin Zita nach ihrer Flucht aus Europa im Jahr 1940 eine neue Heimat bot.
Allerdings sind nicht alle Objekte wieder aufgetaucht. Neben der diamantene Krone von Sisi fehlen zahlreiche andere Schmuckstücke, die sich vor dem Transport in die Schweiz in der Schatzkammer befanden. Ihr Verbleib ist nach Angaben von Habsburg weiterhin unklar.
Die Wiederentdeckung des Habsburger Schatzes wirft ein neues Licht auf die Geschichte der Kaiserfamilie und deren wertvollen Besitztümer. Es bleibt abzuwarten, wie die Öffentlichkeit auf die geplante Ausstellung reagieren wird und ob weitere verlorene Schätze ans Licht kommen.

