Wie Sicherheitsforscher das Hacken von Autos verhindern

Wie Sicherheitsforscher das Hacken von Autos verhindern

Ein Salzburger knackte vor Publikum seinen eigenen Tesla, um zu zeigen, wie wichtig Cybersicherheit bei Autos ist. Die Forschung bringt dafür gute Lösungen mit.

Die Bedeutung von Cybersicherheit in modernen Fahrzeugen

In der heutigen Zeit sind Fahrzeuge nicht mehr nur Fortbewegungsmittel, sondern zunehmend komplexe Computer auf Rädern. Mit der Integration von Internetverbindungen und Software, die wir von Smartphones kennen, sind Autos anfällig für Cyberangriffe. Sicherheitsforscher haben bereits vor Jahren demonstriert, dass sie Fahrzeuge aus der Ferne manipulieren können, indem sie beispielsweise die Klimaanlage oder das Radio steuern.

Diese Forscher handeln nicht aus böswilliger Absicht, sondern möchten auf die Risiken der zunehmenden Vernetzung von Fahrzeugen aufmerksam machen. Ihre Expertise ist für die Automobilindustrie von großem Wert, um die Sicherheit der Produkte zu verbessern.

Live-Demonstration eines Tesla-Hacks

Ein bemerkenswertes Beispiel für die Cybersicherheit in Fahrzeugen lieferte ein Sicherheitsberater aus Salzburg, der kürzlich auf einer Konferenz eine Live-Demonstration durchführte. Er knackte ein Tesla Model 3, indem er eine Schwachstelle im Schlüsselsystem ausnutzte, das es den Besitzern ermöglicht, ihr Auto mit dem Smartphone zu entsperren. Der Berater wollte damit verdeutlichen, wie wichtig es ist, Sicherheitsaspekte von Anfang an in die Softwareentwicklung zu integrieren.

Seine Schulungen richten sich an Entwickler, die lernen sollen, wie Angreifer denken, um Sicherheitsrisiken bereits im Entwicklungsprozess zu minimieren. „Tesla ist nur ein Beispiel“, so der Berater, „viele andere Hersteller haben ähnliche Schwachstellen.“ Dies verdeutlicht die Notwendigkeit, Sicherheitsmaßnahmen frühzeitig zu implementieren.

Ein weiterer Experte, der die Problematik unterstützt, ist der Geschäftsführer einer IT-Beratungsfirma. Er betont, dass es für Hersteller eine große Herausforderung darstellt, Schwachstellen in bereits verkauften Fahrzeugen zu beheben, da dies oft mit hohen Kosten verbunden ist. Rückrufaktionen können schnell in die Millionen gehen, was viele Unternehmen dazu bringt, die Probleme kleinzureden.

Zusammenarbeit mit Sicherheitsfirmen

Immer mehr Automobilhersteller und Zulieferer arbeiten mit spezialisierten Sicherheitsfirmen zusammen, um die Cybersicherheit zu verbessern. Forschungseinrichtungen führen sogenannte Penetrationstests durch, bei denen die Systeme mit den gleichen Methoden angegriffen werden, die auch von Kriminellen verwendet werden. Diese Tests erfolgen in enger Abstimmung mit den Herstellern und den Fahrzeugbesitzern.

Die Ergebnisse dieser Tests werden den Herstellern übermittelt, damit sie gezielt an der Behebung der Schwachstellen arbeiten können. Sicherheitsforscher erklären, dass die Probleme häufig an Schnittstellen auftreten, an denen Komponenten verschiedener Hersteller kombiniert werden.

Historische Hacks und regulatorische Entwicklungen

Ein eindrucksvolles Beispiel für die Bedeutung der Cybersicherheit in Fahrzeugen wurde 2015 demonstriert, als Sicherheitsforscher die Kontrolle über einen Jeep Cherokee übernahmen und sicherheitsrelevante Systeme deaktivierten. Infolgedessen musste der Hersteller 1,4 Millionen Fahrzeuge zurückrufen. Solche Vorfälle zeigen, wie wichtig es ist, Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.

Die Automobilindustrie ist zunehmend gezwungen, sich mit den Herausforderungen der Cybersicherheit auseinanderzusetzen. Neue Vorschriften verlangen von den Herstellern, dass sie bei der Fahrzeugentwicklung Sicherheitsaspekte berücksichtigen. Vor der Zulassung müssen sie umfassende Unterlagen vorlegen, die belegen, dass sie sich mit dem Thema Sicherheit beschäftigt haben.

Die Prüfungen, die von spezialisierten Firmen durchgeführt werden, erfordern oft viel Handarbeit, aber es gibt Bestrebungen, diese Prozesse zu automatisieren. Dennoch findet die Sicherheitsprüfung oft erst spät im Entwicklungsprozess statt, was die Hersteller vor Herausforderungen stellt.

Experten betonen, dass es keine hundertprozentige Sicherheit vor Cyberangriffen gibt. Das Ziel ist es, die Hürden für Angreifer so hoch zu legen, dass ein Angriff wirtschaftlich unattraktiv wird. Nur so kann die Sicherheit der Fahrzeuge langfristig gewährleistet werden.

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