Eine Stichprobe der Wegwerf-Wintermode aus China wurde im Auftrag der NGO Global 2000 in Kooperation mit dem Konsumentenschutz der AK Oberösterreich einer genaueren Untersuchung unterzogen. Was die Giftstoffe betrifft, so haben laut Aussendung vom Mittwoch sieben Produkte teils mehrere ges.
Umweltauswirkungen der Fast-Fashion: Besorgniserregende Ergebnisse einer Studie
Eine aktuelle Untersuchung zur Fast-Fashion-Industrie hat alarmierende Ergebnisse zutage gefördert. Im Auftrag einer Umweltorganisation wurde eine Stichprobe von Wegwerf-Wintermode aus China analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass viele der getesteten Produkte die gesetzlichen Grenzwerte für Schadstoffe erheblich überschreiten.
Schädliche Chemikalien in Kleidungsstücken
Laut einer Mitteilung der Organisation wurden in den Produkten der beiden Discount-Plattformen Temu und Shein gefährliche Umweltgifte gefunden, die bis zum 4.000-fachen der zulässigen Grenzwerte überschreiten. Claudia Meixner von der Umweltorganisation fasste die Ergebnisse der Untersuchung zusammen und wies auf die ernsthaften Gesundheitsrisiken hin, die von diesen Chemikalien ausgehen.
Unter den nachgewiesenen Schadstoffen befinden sich langlebige Chemikalien (PFAS), Weichmacher (Phthalate) und Schwermetalle wie Blei. PFAS sind besonders besorgniserregend, da sie sich im menschlichen Körper anreichern und potenziell gesundheitsschädlich für die Fortpflanzung sind. Weichmacher hingegen können hormonelle Störungen verursachen und ebenfalls die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen.
In der Analyse wurden PFAS in vier von zwanzig Kleidungsstücken nachgewiesen. Besonders besorgniserregend war die Damenwindjacke von Temu, bei der der Grenzwert um das 4.154-fache überschritten wurde. Zudem enthielten drei getestete Paar Schuhe hohe Mengen an Weichmachern, während die Schuhe von Shein auch Blei aufwiesen.
Plastikmüll und Umweltbelastung
Die Untersuchung ergab zudem, dass 85 Prozent der getesteten Artikel aus Kunststoff bestehen. Dies trägt erheblich zu einem wachsenden Müllproblem in Österreich bei. Die Umweltorganisation und die Konsumentenschutzorganisation wiesen darauf hin, dass die Ultra-Fast-Fashion-Industrie nicht nur zur Vermüllung des Planeten beiträgt, sondern auch zur Erderwärmung und zu gesundheitlichen Problemen führt.
Die Materialien der untersuchten Kleidungsstücke sind überwiegend Erdölprodukte wie PVC, Polyester, Elasthan oder Ethylen-Vinyl-Acetat. Bei jedem Waschgang und bei der Entsorgung gelangen Mikroplastikpartikel in die Umwelt, was langfristige negative Auswirkungen auf Mensch und Natur hat.
In Österreich landet jährlich etwa 23 Kilogramm Kleidung pro Person im Müll, was fast doppelt so viel ist wie im EU-Durchschnitt. Die Herstellung von Textilien erfordert zudem enorme Ressourcen, darunter hohe Mengen Wasser und Energie sowie den Einsatz von schädlichen Chemikalien und Monokulturen.
Forderungen an die Politik
Um die Umwelt zu schützen und wertvolle Ressourcen zu schonen, ist es wichtig, Kleidung möglichst lange zu nutzen. Die Umweltorganisation fordert daher von der Regierung, Maßnahmen gegen die Wegwerfmode zu ergreifen und diese zu verbieten. Ein Gesetz zur Bekämpfung der Fast-Fashion-Industrie sollte unter anderem Maßnahmen zur Reduzierung der Überproduktion, ein Werbeverbot auf sozialen Medien sowie die Verringerung der Zollfreigrenzen umfassen.
Die einzige wirksame Lösung gegen die zunehmende Textilmüllflut besteht darin, die Produktion von Kleidung zu drosseln. Nur so kann der negative Einfluss der Fast-Fashion-Industrie auf die Umwelt und die Gesundheit der Menschen verringert werden.

