Jedes Jahr erkranken bis zu 5.000 Menschen in Österreich an Dickdarmkrebs, mehr als 2.000 sterben daran. Diese Krebsart kann jedoch durch Tests und Vorsorgetermine in der Regel gut erkannt oder sogar verhindert werden.
Neue Ansätze zur Früherkennung von Darmkrebs in Österreich
In Österreich erkranken jährlich bis zu 5.000 Menschen an Dickdarmkrebs, wovon mehr als 2.000 an den Folgen der Krankheit sterben. Diese Krebsart kann jedoch durch regelmäßige Tests und Vorsorgeuntersuchungen oft frühzeitig erkannt oder sogar verhindert werden.
Die Bedeutung der Koloskopie
Obwohl eine Koloskopie nicht zu den beliebtesten Vorsorgeuntersuchungen zählt, ist sie im Idealfall nur alle zehn Jahre erforderlich, um das Risiko von Dickdarmkrebs zu minimieren. Während dieser Untersuchung können potenziell gefährliche Polypen, die sich zu Krebs entwickeln könnten, sofort entfernt werden.
„Im Gegensatz zu den Früherkennungsuntersuchungen bei Brust- oder Prostatakrebs bietet die Darmspiegelung die Möglichkeit, Krebs aktiv zu verhindern“, erläutert ein Facharzt für Innere Medizin. Diese besondere Eigenschaft macht die Darmkrebsvorsorge zu einem wichtigen Bestandteil der Gesundheitsvorsorge.
Alternative Tests zur Früherkennung
Trotz der Bedeutung der Koloskopie nehmen nur etwa 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung in Österreich an dieser Vorsorgeuntersuchung teil. Um auch Menschen zu erreichen, die aus Angst oder Scham eine Koloskopie vermeiden, wird der sogenannte FIT-Test (Fecal Immunochemical Test) von den Krankenkassen erstattet. Dieser Test erkennt Blut im Stuhl und wird als weniger invasive Alternative zur Koloskopie angeboten.
„Der FIT-Test ist zwar effektiv, jedoch sollte man sich bewusst sein, dass Blut eher von größeren Polypen abgegeben wird. Dies bedeutet, dass wir von der reinen Krebsprävention in den Bereich der Früherkennung übergehen“, erklärt ein Experte. Zudem muss der FIT-Test häufiger wiederholt werden als eine Koloskopie.
Innovativer Bluttest zur Krebsfrüherkennung
Ein neuer Bluttest, der ebenfalls dazu dient, Darmkrebs in einem frühen Stadium zu erkennen, ist kürzlich auf den Markt gekommen. Dieser Test verwendet zellfreie DNA, die im Blut zirkuliert. „Wir analysieren diese DNA auf spezifische Marker, die auf Tumorzellen hinweisen“, beschreibt ein Vertreter des Unternehmens, das den Test vertreibt.
Der Bluttest ist derzeit privat zu zahlen und kostet etwa 280 Euro. Um den Zugang zu erleichtern, wird er über Partner wie medizinische Laborinstitute angeboten. Patienten können zu ihrem Arzt gehen, um eine Blutprobe für diesen Test entnehmen zu lassen.
Empfohlene Vorsorge ab 45 Jahren
Die Hersteller des Bluttests betonen, dass dieser deutlich sensitiver als der FIT-Test ist. Bei positiven Ergebnissen beider Tests ist jedoch eine Koloskopie zur genauen Abklärung notwendig. Die Darmkrebsvorsorge wird ab einem Alter von 45 Jahren empfohlen, da wissenschaftliche Daten zeigen, dass in dieser Altersgruppe ein signifikant höheres Risiko für Dickdarmkrebs besteht.
Ein Facharzt hebt hervor, dass es ein logischer Schritt war, diese Altersgruppe in das Vorsorgeprogramm einzubeziehen, um ein größtmögliches Sicherheitsnetz zu schaffen.
Einladung zur Teilnahme an der Vorsorge
Um die Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen zu erhöhen, wird eine systematisierte Einladung für die Zielgruppe angeregt. Modelle aus anderen Ländern zeigen, dass durch aktive Einladungen die Teilnahmequote signifikant gesteigert werden kann.
„Die Angst vor einer Koloskopie ist unbegründet“, betont der Facharzt. „Die Untersuchung wird unter Sedierung durchgeführt, sodass die Patienten nichts von dem Eingriff mitbekommen. Für uns ist dies Routine, wir führen jährlich etwa 6.000 Koloskopien durch.“
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Früherkennung von Darmkrebs durch verschiedene Tests und Vorsorgeuntersuchungen entscheidend zur Senkung der Sterblichkeitsrate beitragen kann. Die regelmäßige Teilnahme an diesen Programmen ist von großer Bedeutung für die Gesundheit.„`

